Das Eichmedier Schloss ist eine Perle im holländischen Barockstill,
deren Gründer Johann Hoverbeck im Dienste des Großenkurfürsten
tätig war. Die Familie war aus Flandern nach Ostpreußen
eingewandert. Johann Hoverbeck war der preußischer Abgesandter
in Warschau.
Solange nach dem zweiten Weltkrieg der Staatsgutverwaltung existierte,
bestand das Schloss als ganzes Gebäude fort, obwohl es im Innern
stark verändert wurde. Ironisch gesehen brach es zusammen nach
der politischen Umwandlungen 90er Jahren des 20. Jhs, als das Schloss
keinen Betreuer und Pfleger besaß und schnell ruiniert wurde.
17 Jahren lang wurde es dem negativen Einfluss der Natur und der
Menschen ausgesetzt, was dazu führte, dass die nassen Mauern
im Winter sprengten, den Dielenfußboden und die Holzdecke
abgebaut und verschleppt wurden. Alle Räubereien geschahen
oft am helllichten Tage. Gestohlen wurden Fenster, Rinnen, Blitzableiterdraht.
Alles, was irgendwelchen Wert hatte, wurde geplündert. Wasserleitung,
wurden entfernt der alte Garten verwüstet, die zur Auffahrt
führende Eschenallee wurde bis zum letzten Baum niedergemetzelt
– alles brauchte dringende Sanierung.
Überall war eine große Menge Müll verstreut wie
auf einem Abladeplatz. Auf dem ehemalig phantasievoll gepflegten
Rasen bildete sich eine Müllkippe aus Schutt und restlichen
Hühnerstallfundamenten. Alles war mit Unkraut und wildwachsenden
Pflanzen bewachsen. Ein Kieferbaum wuchs mit der Dachrinne zusammen.
Drinnen im Schloss lagen Hunderte von leeren Flaschen, Exkremente,
Kot und die Spuren von kleinen Lagerfeuern.
Wegen der überall herrschenden Feuchtigkeit wuchsen Schwämme
an den Mauern, die nach der Zerstörung des Walmdachs und nach
dem Abbau der Reste auch die Vermoderung der Holzteile verursachten.
Das herab strömende Regenwasser sammelte sich in der Unterkellerung
an. Stehendes Wasser blieb jahrelang ohne Abfluss und wirkte sich
schädlich auf die Mauern aus. 1998 bekam das Schloss die Chance
zu überleben.
Am Anfang wurden die Aufräumungsarbeiten durchgeführt
Zunächst wurden Trümmer und Müll abgefahren. Dann
wurde den Zustand des Gebäudes abgesichert. Danach entstanden
erste Entwürfe der Dränagenarbeiten und Trockenlegung
, wobei man das Wasser in die Felder und Wiesen ableitete.
Inzwischen bereiteten wir das Renovierungsprojekt vor, das mit dem
Landesdenkmalschutzamt vereinbart wurde. Dann traten die archäologischen
Arbeiten an. Unter der leitenden Führung der Denkmalschützerin
Frau Marzena Zwierowicz wurde ein Sanierungsprojekt für die
Parkanlage vorbereitet, was uns die Erdarbeiten ermöglichte
und den ehemaligen Charakter Wwieder herstellte. Für die Beetaufschüttung
am Auffahrtsweg selbst brauchten wir über 450 Tonnen Sand,
um seine historische Form nachgestalten zu können.
An einigen Stellen wurde der Rasen sofort angepflanzt an den anderen
mussten wir erst die Umwallung bilden, was auch Zeit verlangte,
um festzustellen, welche Form sie bei allen Wetterbedingungen endlich
annahm. Neu angepflanzte Bäume, die Spalier und Alleen bildeten,
brauchen Zeit hochzuwachsen. Alle diese Maßnahmen verlangen
von uns Geduld.
Der Teich, den zu der vergangenen Zeit ein großer Müllcontainer
war, und als Waschanlage für die Traktoren benutzt wurde, war
total verschlammt und zum Teil mit Wasserpflanzen bewachsen. Während
den Sanierungsarbeiten zogen wir mehrmals verschiedene verrostete
Zubehörteile heraus. Der Teich wurde ein bisschen vergrößert
und um eine Insel bereichert. Die Ufer wurden mit den Steinen untermauert.
Nachdem der Teich mit Wasser eingefüllt worden war, ließen
wir auch die Frösche hinein, die sich dankbar zeigen und nachts
im Teich Serenaden quaken.
Besonderer Pflege bedurfte den Park. Bewachsen und von Jahren nicht
in Ordnung gehalten, von Menschen vergessen, brauchte er dringende
Hilfe. Die kranken Bäume wurde entfernt. Bei solcher Arbeit
darf man nicht aus den Augen verlieren, dass die Natur ein lebendiger
Organismus ist und sich am besten selbst verteidigt. Im Park machte
man eine Entdeckung aus dem zweiten Weltkrieg – 800 unangetastete
Flaschen ‘russischen’ Champagners, die in einer Rampe
begraben wurden, über die die Traktoren mehrere Male am Tage
hin und fuhren, um zum Pflanzenschutzmittel-Lager (in der Parkkapelle)
zu gelangen. Im Park installiert man neue Vogelhäuser, um auch
die Stimmung wiederherzustellen. Vor 1945 war unser Park für
seien Vogelgesang berühmt.
Der Rekonstruierungsprozess der Parkanlage wird bestimmt noch ein
paar Jahre dauern, bis dieser Organismus wider mit voller Brust
atmen kann.