Seit tausend Jahren ist das Eichmedier Schloss mit einigen Legenden
und Geschichten verbunden. Die meisten von ihnen handeln von der
ersten Ritterburg des Deutschen Ordens und was davon erhalten blieb.
Es bestehen bis zur heutigen Zeit noch die Grundmauern mit der 7
Meter tiefen zweigeschossigen Unterkellerung. Sie riefen immer wieder
Neugier Spannung und auch Angst hervor. Nach dem 30-jährigen
Krieg dienten sie dem Johann Hoverbeck, der hier als Richter die
Macht ausübte als Gefängnis. Die steinernen Pflasterboden
erinnern uns an die Räuber und Diebe. Die Legende erzählt
von noch einem Raum darunter, wo sich ein Brunnen mit kristallsauberem
Wasser befand. Aus dieser oder noch tieferer Etage führen die
zwei unterirdische Gänge, einer nach Rastenburg und anderen
nach Rhein. Die unterirdische Gänge verband man mit der später
errichteten Kirche. Dieser Tunnel dürfte eine Verbindung zur
uralten Pruzzenburg gehabt haben. Wie man hört, soll er bis
in die 80er Jahren XX Jhs. intakt gewesen sein. Es ist sicher, dass
ein unterirdischer Gang den Kirchenaltar mit dem Brunnen außerhalb
der Kirche verband. Dieser wurde in 40-er Jahren verschüttet.
Einer von den beiden Tunnels wurde während den Sanierungsarbeiten
entdeckt. Er führte vom ersten Geschoss der Unterkellerung
aus und wurde als Abflussleitung der Schlossküche interpretiert.
Aller Wahrscheinlichkeit nach ist es sicher, dass der zweite Tunnel
sich auch irgendwo befindet.
Die Familienchroniken sind voll von tragischen Beschreibungen und
schönen Liebesromanzen. Die erste Geschichte erzählt uns
von einem verwundeten Offizier, der zum Schloss gelangte. Er fand
hier nicht nur Unterbringung, sondern auch freundlichen Empfang.
Die besondere Pflege gab ihm die Tochter des Schlossbesitzers und
es entbrannte eine heiße Liebe. Der Offizier lehnte dieses
Gefühl nicht ab. Als er zum Kriegszug aufbrach, und kurz danach
das Mädchen erfuhr, dass sie schwanger sei, stürzte sie
sich aus dem Schlossfenster direkt auf die Treppe. Seit dieser Zeit
konnte man ein gemeißeltes Herzchen auf einer Treppenstufe
finden. Das vermauerte östliche Fenster bezeugt dazu die andere
Liebesgeschichte. Ein junges Weib, die im Schloss wohnte, verliebte
sich in einem Mann. Die langjährige Familienfehde zwischen
beiden Familien machte dieses Gefühl zunichte. Der Geliebte
gefiel natürlich dem Vater dieses Mädchens nicht. Der
Vater verbot der Tochter sich mit dem Geliebten zu treffen. Damit
war sie nicht einverstanden und traf sich heimlich. Die Liebe war
so stark, dass sie jede Hindernisse überwand. Nachts, als alle
im Schloss noch schliefen, sprang das Mädchen aus dem Fenster
in die Arme des Geliebten. Die beiden entkamen beritten ins Blaue
durch den Mond geführt. Als ihr Vater alles entdeckt hatte,
entsagte er der Tochter und gab den Befehl das Fenster zu vermauern.
Das Schloss hatte auch seine eigenen Gespenster wie zum Beispiel
einen Ordensritter, der nachts umher spukt, einen anderen Ordensritter,
dessen Antlitz im Brunnen an der Eiche auftauchte, eine schwarze
Dame, die nachts die Eingangshalle durchquerte und die schwarze
Kutsche ohne Fuhrmann, die gezogen vier schwarzen Rossen des Nachts
die Auffahrt hochkam..